Informationen über das gesunde Amaranth

Studien über Amaranth *

Die Apothekerin Rita Mohr-Lüllmann beschäftigte sich im Rahmen einer Dissertation im Fachbereich Biologie und Chemie an der Universität Bremen bereits 1994 ausführlich mit dem Thema Amaranth und seinen positiven Gesundheitswirkungen. (1) Mittlerweile ist die Anzahl der wissenschaftlichen Studien, die sich mit dem Powerkorn Amaranth beschäftigen, relativ groß. Da ist es hilfreich, dass in den letzten Jahren auch Metaanalysen entstanden sind, also Übersichtsstudien, die die Ergebnisse von mehreren Einzelstudien analysieren und zusammen fassen. Dazu zählen die brasilianische Studie des Department of Food and Nutrition der University of Campinas aus dem Jahr 2012 (1) und eine aktuelle amerikanisch-kanadische Studie aus dem Jahr 2017 (2). Das Resultat, das sich aus diesen Studien unter anderem ergab, ist eine Forderung nach weiterer intensiver Forschungsarbeit zu den Wirkungen der Inhaltsstoffe von Amaranth auf die Gesundheit. Das zeigt, dass die Ergebnisse der analysierten Studien sehr vielversprechend sind. Die Erkenntnisse aus den wichtigsten Studien sind inzwischen so weit in der Wissenschaft verankert, dass Amaranth sogar als hochwertige Astronautennahrung mit ins Weltall reist. Sehen wir uns einige der wichtigsten Forschungsergebnisse etwas näher an.


Amaranth gegen Unterernährung und Hunger

Bisher gilt Amaranth als völlig unterschätztes Lebensmittel in der Welternährung. Durch seine Sortenvielfalt, die sich daraus ergebenden einfachen Anbaumöglichkeiten auch in kargen Gebieten sowie das optimale Nährstoffprofil könnte Amaranth helfen, viele Hungerprobleme weltweit zu lösen. Das Korn ist eine reiche Quelle für lebensnotwendige Proteine, Mineralien und Vitamine. Zu diesem Schluss kommen auch eine indische Studie aus dem Jahr 2013 (4) und die Bonner Ernährungswissenschaftlerin Dr. Lioba Hofmann. (5) Sie sieht in Amaranth vor allem ein wertvolles Lebensmittel zur Bekämpfung der Unterernährung von Kindern in Entwicklungsländern.

Amaranth bei Zöliakie

Zöliakie ist eine bisher unheilbare, entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut, über die Sie in unserem Artikel Amaranth bei Zöliakie mehr erfahren können. Eine italienische Studie aus dem Jahr 2011 untersuchte 40 verschiedene Amaranth-Arten und attestierte ihnen allen Eigenschaften, die eine gute Verträglichkeit und Sicherheit bei Zöliakie gewährleisten. (6)

Amaranth und das metabolische Syndrom

Unter dem metabolischen Syndrom versteht man das Zusammentreffen von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2. Schlechte Blutfettwerte, Bluthochdruck, Übergewicht, hohe Blutzuckerwerte weisen auf ein Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes hin. Es handelt sich umgangssprachlich um ein "Wohlstandssyndrom", weil es sehr stark durch den heutigen Lebensstil (ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Stress) geprägt ist. Essentielle Aminosäuren wie Methionin und Lysin sind wichtig für den reibungslosen Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Alanin, Glycin und Glutamin regulieren den Blutzucker. Argenin in Verbindung mit Lysin bekämpft Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arterienverkalkung. Alle diese essentiellen Aminosäuren sind in Amaranth in hoher biologischer Wertigkeit enthalten. Damit kann Amaranth - wie übrigens auch Quinoa - als gesundes Lebensmittel präventiv gegen das metabolische Syndrom wirken. (7)

Mit Amaranth-Lysin zahlreiche Erkrankungen bekämpfen

Amaranth ist besonders reich an Lysin, wie bereits unser Artikel zu den Aminosäuren erläutert hat. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 1992 von Dr. Matthias Rath und dem doppelten Nobelpreisträger Linus Pauling kommt zu dem Schluss, dass Lysin - besonders in Kombination mit Vitamin C (Ascorbinsäure) - verschiedenste Erkrankungen bekämpfen könnte, darunter zahlreiche Infektionskrankheiten und sogar bestimmte Turmorerkrankungen. (8) Dabei soll Lysin in der Lage sein, kollagenverdauende Enzyme zu binden und die Ausbreitung von Krebszellen zu unterbinden, wodurch eine Metastasenbildung gestoppt wird. Zum therapeutischen Einsatz von Lysin wird weiter geforscht.

Mit Amaranth gegen zu hohe Cholesterinwerte

Ballaststoffe sind notwendig, um den Cholesterinspiegel im Zaum zu halten. Eine polnische Tier-Studie aus dem Jahr 2004 zeigt aber auch, dass ein direkter Zusammenhang zwischen bioaktiven Substanzen und antioxidativer Tätigkeit in Amaranth zur positiven Beeinflussung des Cholesterinwertes besteht. Die Vermutung liegt nahe, dass auch beim menschlichen Hypercholesterinämie-Patienten (vor allem mit Glutenunverträglichkeit) die Zufuhr von Amaranth ein wertvoller Beitrag in der Ernährung bzw. Nahrungsergänzung darstellen kann. (9)

Hautprobleme mit Amaranth-Öl lösen

Nicht nur der Samen selbst, auch das daraus gewonnene wertvolle Amaranth-Öl hat hohes medizinisches Potential. Das hochwertige Fettsäurespektrum, das Hautschutz-Vitamin E und vor allem der Inhaltsstoff Squalen sorgen für einen Schutz vor freien Radikalen, vor UV-Strahlen, und sie besitzen darüber hinaus entzündungshemmende Wirkung. Letztere ist sogar bei Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis nachgewiesen (10). Amaranth-Öl wird von der Haut gut aufgenommen, es wirkt feuchtigkeitsspendend und rückfettend und kann dadurch angegriffene Haut gut regenerieren.

Fazit

Die Liste der wissenschaftlichen Studien könnte beliebig fortgesetzt werden - unsere Beispiele sollen für die Gesamtheit stehen. Fest steht, dass Amaranth ein äußerst gesundes Lebensmittel mit wichtigen Nährstoffen darstellt, das auch bei Erkrankungen eine wichtige Hilfe sein kann.

Quellen

(1) Mohr-Lüllmann, Rita: Amaranth: Körner einer alten Kulturpflanze. Deutscher Landwirtschaftsverlag. 1995

(2) Caselato-Sousa & Amaya-Farfán: State of knowledge on amaranth grain: a comprehensive review. 2012
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22515252

(3) Tang & Tsao: Phytochemicals in quinoa and amaranth grains and their antioxidant, anti-inflammatory and potential health beneficial effects: a review. 2017
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28239982

(4) Rastogi, A. et al.: Amaranth: a new millennium crop of nutraceutical values. 2013
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23072528

(5) Hofmann, Dr. Lioba: Quinoa und Amaranth. In: Ernährung im Fokus Heft 05-06/2015

(6) Ballabio, C. et al.: Biochemical and immunochemical characterization of different varieties of amaranth(Amaranthus L. ssp.) as a safe ingredient for gluten-free products. 2011
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22073907

(7) http://download.steinbeis-europa.de/bpl-netzwerk/artikel_amaranth_quinoa.pdf

(8) Rath, M. und Pauling, L.: Plasmin-Induced Proteolysis and the Role of Apoprotein(a), Lysine, and Synthetic Lysine Analogs. 1992
http://www4.dr-rath-foundation.org/THE_FOUNDATION/About_Dr_Matthias_Rath/publications/pub10.htm

(9) Czerwi?ski, J. et al.: Oat (Avena sativa L.) and amaranth (Amaranthus hypochondriacus) meals positively affect plasma lipid profile in rats fed cholesterol-containing diets. 2004
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15542354

(10) Maalesch, I.: Amaranth seed oil: Anti-inflammatory effects on psoriasis vulgaris and dermatitis atopica. 2005
http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=16775949


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

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