Informationen über das gesunde Amaranth

Wie gesund ist Amaranth? *

Schon die Urvölker in den Heimatregionen der Nahrungspflanze waren von den guten Wirkungen des Amaranths auf die Gesundheit überzeugt. Wie die Geschichte des Amaranthkorns berichtet, galt der Amaranthsamen als "Wunderkorn" mit lebensverlängernder Wirkung. Beinahe wäre das alte Erfahrungswissen der Inka und Azteken in Vergessenheit geraten, denn rund 500 Jahre schlummerte Amaranth gewissermaßen im Untergrund. Glücklicher Weise wurde es wiederentdeckt und ist auf großes Interesse gestoßen, was auch dazu führte, dass zahlreiche Studien zu Amaranth gemacht wurden. So können wir heute über die vielen positiven Wirkungen des Inkakorns auf die Gesundheit berichten.


Amaranth - gut in der Ernährung des Diabetikers

Amaranth Mehl und Blüten
Amaranth Mehl und Blüten

Ziel einer jeden Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 ist die langsame und gleichmäßige Zuckerabgabe ins Blut. Dadurch soll möglichst insulinsparend verstoffwechselt werden. Je verzweigter ein Zucker (Kohlenhydrat) ist, desto langsamer fließt er ins Blut. Man bezeichnet das als "komplexe Kohlenhydrate". Eine ballaststoffreiche Kost führt außerdem dazu, dass das Lebensmittel länger im Magen verweilt und der Zucker zeitverzögert ins Blut freigesetzt wird. Amaranth ist reich an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Damit kann er den Speiseplan von Diabetikern auf gesunde Art bereichern und den Zuckerspiegel stabil halten.

Mit Amaranth zu sportlicher Leistung

Sportler haben einen erhöhten Magnesiumbedarf. Magnesium steigert die Sauerstoffausnutzung und verbessert die Leistungsfähigkeit des Herzens. So kann mit dem zur Verfügung stehenden Sauerstoff mehr Leistung erreicht werden. Wer sportlich aktiv ist, sollte außerdem auf eine ausreichende Zufuhr an hochwertigem Protein, vor allem der Aminosäure Lysin, achten. Protein ist beim Krafttraining wichtig für den Muskelaufbau, im Ausdauerbereich fördert es die Kondition. Amaranth enthält beides, Magnesium und Eiweiß, in optimaler Menge und Zusammensetzung. Gleichzeitig sättigt er sehr gut und ist leicht verdaulich, seine Stärke ist also schnell verfügbar und liefert umgehend neue Energie. Damit ist er als Sportlernahrung bestens geeignet.

Darmgesundheit und Immunsystem - gestärkt durch Amaranth

Der Darm ist unser wichtigstes Immunorgan. Das gilt inzwischen als hinreichend bestätigt. Durch eine entsprechende, vollwertige Ernährung wird der Darm sozusagen als Immunorgan "trainiert". Denn die Stimulierung der Immunabwehr und die Besiedelung des Darms mit "guten" Darmbakterien sind durch die Ernährung steuerbar. Diese Darmbakterien leben in der Darmschleimhaut (Mukosa) und sind abhängig von der gesunden Darmoberfläche und einem Nahrungsbrei aus frischen und komplexen Lebensmitteln. Durch eine konstante Zusammensetzung der Darmflora wird die Infektionsgefahr durch unerwünschte Keime, aber auch die Krankheitsgefahr durch Allergene, Parasiten oder Giftstoffe reduziert und die Immunabwehr gestärkt. Mit seinen Ballaststoffen und hochwertigen, gut verwertbaren Nährstoffen kann Amaranth zu einer stabilen Darmflora beitragen.

Amaranth und sein Einfluss auf den Cholsterinspiegel

Ballaststoffreiche Nahrung hat unbestritten einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Amaranth hat je nach Sorte einen Ballaststoffgehalt von bis zu 14 %, davon zwischen 33 % und 44 % lösliche Ballaststoffe. Die sind vermutlich für die Cholesterinsynthesehemmung zuständig. Das heißt: Der Cholesterinspiegel sinkt. Hinzu kommen das äußerst günstige Verhältnis der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren zueinander sowie der hohe Gehalt an Vitamin E (Tokopherole und Tokotrienole), was ebenfalls einen regulierenden Effekt auf den Cholesterinspiegel ausübt.

Gut verdaulich auch für Kinder

Im Säuglingsalter sind die Stärke verdauenden Enzyme noch nicht voll ausgebildet, weswegen im ersten Lebensjahr die Stärkezufuhr nur in kleinen Mengen erfolgen sollte. In den ersten Monaten sollte keine glutenhaltige Kost gefüttert werden. Amaranth ist glutenfrei und weist außerdem die kleinsten aller bekannten Stärkekörner auf. Daher ist er besonders gut verdaulich. Durch Einweichen und Kochen verliert er seine blähenden Eigenschaften. Auch sein hoher Eisen- und Kalziumgehalt macht ihn wertvoll in der Kleinkindernährung. Da er auch besonders vielseitig einsetzbar ist, ist Amaranth ein gut geeigneter Bestandteil der Beikost und stellt auch später noch eine gesunde und verträgliche Bereicherung des kindlichen Speisplans dar.

Power fürs Gehirn

Rohe Amaranthkörner
Rohe Amaranthkörner

Lysin und Lecithin sind sozusagen "Kraftnahrung" fürs Gehirn. Der hohe Gehalt an Lysin wurde bereits mehrfach beleuchtet. Lecithin ist ein Begleitstoff von Fetten und fetten Ölen, es kommt vor allem in pflanzlichen Samenzellen vor. Amaranth ist reich an hochwertigen Fetten und enthält somit auch Lecithin in nennenswerter Menge. Es nimmt im menschlichen Organismus unmittelbaren Einfluss auf die Nerven- und Gehirnzellen und ihre Funktionsfähigkeit. Reaktionsgeschwindigkeit, kognitive Leistungsfähigkeit und Erinnerungsvermögen werden unterstützt. Addiert man noch das Magnesium des Amaranths hinzu, versteht man die Rolle von Amaranth als Hirnnahrung. Denn Magnesium lindert Stress und damit Leistungsdruck, macht also die Gedanken frei und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Für jeden, der geistig stark beansprucht ist, kann Amaranth also einen guten Beitrag zum Erhalt der intellektuellen Leistungsfähigkeit leisten.

Amaranth in der indianischen Volksmedizin

Ein Amaranth-Pflanzensud wurde der Überlieferung nach bei Frauen gegen Blutarmut eingesetzt, was sich durch den hohen Eisengehalt erklären lässt. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Amaranth tatsächlich einen gesundheitlichen Nutzen bei Anämie besitzt. Der Sud diente bei den Urvölkern darüber hinaus der Erhaltung der Zahngesundheit, indem damit regelmäßig gegurgelt wurde. Karies und Parodontose sollten damit bekämpft und das Zahnfleisch gekräftigt werden. Auch zur Wundheilung und zur Stillung von Blutungen im Magen-Darm-Bereich wurde Amaranth eingesetzt. Die berichteten Erfolge dieser zuletzt genannten Therapien fallen allerdings bislang in die Kategorie "Überlieferung" und müssen - wenn möglich - noch verifiziert werden.

Fazit

Amaranth ist Lebensmittel, kein Heilmittel. Er kann jedoch ein wichtiger Bestandteil in der Präventionsernährung und Diätetik sein. Vor Krankheiten durch eine entsprechende Ernährung vorbeugen heißt, vollwertige Lebensmittel mit komplexen Inhaltsstoffen aufzunehmen und diese frisch zu verzehren. Amaranth zählt zu den natürlichen, komplexen Lebensmitteln, deren Inhaltsstoffe durch den menschlichen Organismus gut erschlossen und verwertet werden können. Auch die nicht verwertbaren Inhaltsstoffe, also die Ballaststoffe, leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit.
Um weitere positive Wirkungen des Inkakorns auf die Gesundheit zu belegen, werden weiterhin zahlreiche Studien hierzu durchgeführt. Es gibt Annahmen, dass Amaranth auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflusst, Osteoporose vorbeugen hilft, gegen Migräne und chronische Kopfschmerzen wirken kann, Müdigkeit und Erschöpfung bekämpft, Schlafstörungen mindert, die Atemwege stärkt und bei Virusinfektionen unterstützend wirken kann. Diese Annahmen sollen überprüft werden.
Bei aller Vorsicht kann man jedoch schon jetzt sagen, dass Amaranth als funktionelles Lebensmittel ("functional food" = Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen) eingestuft werden kann.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

Mehr Wissenswertes über Amaranth:


Impressum / Datenschutz